Kultur für alle – „is‘ nich‘ mehr“ :-(

Schlossgarten von Sicherheitsdienst abgesperrt

Fulda
„Das erinnert schon irgendwie an die Zeiten der Fürstäbte, als Fuldas Schlossgarten Tabu war für die Leute, die diese Grünanlage bezahlten“, kritisiert Stadtverordnete Ute Riebold die Sperrung des Schlossgartenparterres und der Schlossterrasse (Kaisersaal-Terrasse) während der Domplatzkonzerte. „Dass Affengalerie und die Mauer mit den Gartenzugängen an der Pauluspromenade während der Konzerte nicht zugänglich sind – ok, das versteht jede. Doch das gesamte Parterre sowie die Kaisersaal-Terrasse mit einem Großaufgebot eines privaten Sicherheitsdienstes (SHS Sicherheit & Service GmbH) absperren zu lassen, so dass die Menschen, die die Unterhaltung dieser innerstädtischen Oase finanzieren, diese nicht betreten dürfen, ist unangemessen. Dafür gibt es keine Begründung.“

Ute Riebold erinnert an die entspannten Begegnungen im Schlossgarten während vergangener Domplatzkonzerte. „Ein so schönes Ambiente! Der gesamte vordere Bereich unseres Schlossgartens war voller Menschen mit ‚Kind und Kegel‘, Picknickkörben, Decken, Spielen und guter Laune. Selbst Gaukler haben ab und an die Gelegenheit ergriffen, ihre Künste darzubieten. Urbanes Leben in seiner schönsten Weise, Kultur für alle und das Beste: Die Grünanlage mit den malerischen Kulissen aus Dom, Michaelskirche, Schloss, Orangerie und altem Baumbestand sah hinterher wieder top aus, obwohl die Anlage völlig frei von Polizei und privaten ‚Sheriffs‘ war. Die mehrmals jährlich immer wieder neu und stets wunderschön gestalteten Rabatten waren unangetastet und erfreuten auch am Folgetag wieder alle Besucherinnen und Besucher aus nah und fern.“

Zwar seien auch in den vergangenen Jahren Absperrgitter zum Schlossgarten-Parterre vorhanden gewesen, doch unbewacht. „Die Maßnahme machte den Eindruck, dass rechtzeitig vor dem Ausgang zur Pauluspromenade auf die gesperrten Ausgänge in Richtung Konzertarena aufmerksam gemacht werden sollte. Die Gitter wurden ein wenig zurechtgerückt und Hunderte Menschen strömten für einen gemütlichen Abend auf die einladende Wiese.“

Ute Riebold hofft, dass ihr Plädoyer für den „freien Zugang zum Schlossgarten“ die Stadtregierung zum Umdenken bringt. „Vielleicht aber war es auch einfach nur ein Missverständnis durch den Sicherheitsdienst.“

Wie das gelaufen ist, soll mittels einer Kleinen Anfrage geklärt werden (Wortlaut untenstehend).

Wortlaut ‚Kleine Anfrage‘ Anfang

16.07.2018

Kleine Anfrage
vorderer Schlossgarten während der Domplatzkonzerte gesperrt

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

während vergangener Domplatzkonzerte war der gesamte vordere Bereich unseres Schlossgartens voller Menschen mit ‚Kind und Kegel‘, Picknickkörben, Decken, Spielen und guter Laune. Selbst Gaukler haben ab und an die Gelegenheit ergriffen, ihre Künste darzubieten. Ein tolles Ambiente! Urbanes Leben in seiner schönsten Weise, Kultur für alle und das Beste: Die Grünanlage mit den malerischen Kulissen aus Dom, Michaelskirche, Schloss, Orangerie und altem Baumbestand sah hinterher wieder top aus, obwohl die Anlage völlig frei von Polizei und privaten ‚Sheriffs‘ war. Die mehrmals jährlich immer wieder neu und stets wunderschön gestalteten Rabatten waren unangetastet und erfreuten auch am Folgetag wieder alle Besucherinnen und Besucher aus nah und fern.

Lediglich die Affengalerie und die Mauer mit den Gartenzugängen an der Pauluspromenade waren während der früheren Konzerte nicht zugänglich – verständlicherweise. Doch während der Konzerte von Sting und a-ha (Donnerstag, 12. und Freitag 13. Juli 2018) hat der Sicherheitsdienst SHS Sicherheit & Service GmbH die Menschen, die die Unterhaltung unseres Schlossgartens finanzieren und die Gäste unserer Stadt vom Betreten des gesamten vorderen Bereiches abgehalten. Dazu möchte ich gern wissen:

  1. War dieses Betretungsverbot beabsichtigt (warum?) oder handelt es sich um ein bedauerliches Kommunikationsproblem zwischen Ordnungsamt, Veranstalter und Sicherheitsdienst?
  2. Wer hat den Sicherheitsdienst beauftragt und bezahlt?

Mit freundlichen Grüßen

Ute Riebold

Wortlaut ‚Kleine Anfrage‘ Ende

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