Abweichungsantrag ziemlich chancenlos
Fulda
„Nicht zu fassen – 2014 beschäftigten wir uns monatelang mit der Causa Sommerlad, um die Fakten im Sinne des Wohls der Menschen unserer Region abwägen und eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Und nun, zwei Jahre später, müssen wir feststellen, dass Frank Sommerlad damals wohl mit falschen Karten gespielt hat. Oder wie bitteschön ist es zu bewerten, dass damals erläutert wurde, das Areal gegenüber den Kaiserwiesen sei ungeeignet – nicht nur wegen der unzulänglichen Erschließung der Fläche – diese hätte verbessert werden können – sondern der Zuschnitt des Grundstückes erlaube es dort nicht, ein funktionales Möbelhaus und das Lager zu errichten, da die innere Erschließung nicht zufriedenstellend geregelt werden könne. Es sei nicht genug Fläche für den LKW-Verkehr von und zu dem Lager vorhanden. Diese Argumentation klang plausibel. Mit der neuen Erklärung des Unternehmers stellt sich das völlig anders dar: Das Grundstück gegenüber den Kaiserwiesen ist ihm schlicht zu teuer. Kein Wort mehr von einem ungeeigneten Flächenzuschnitt. Ich jedenfalls fühle mich völlig verschaukelt“, empört sich die Fuldaer Stadtverordnete Ute Riebold (Die Linke.Offene Liste / Menschen für Fulda).
Auch Karin Masche, Vorsitzende der Fraktion ‚Die Linke.Offene Liste / Menschen für Fulda‘, sieht ihre damaligen Zweifel an der Alternativlosigkeit der Zustimmung zur Erhaltung der Arbeitsplätze und zur Förderung des Wohls der beteiligten Gemeinden bestätigt: „Letztendlich ist es Sommerlad selbst, der die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter zum Spielball seiner Erpressungspolitik macht.“
„Frank Sommerlads Verhalten – insbesondere das Vabanque-Spiel, als er den aus-laufenden Vertrag mit der Eigentümerfamilie seines Petersberger Möbelhauses nicht verlängert hat, obwohl ein Neubau in den Sternen stand – und seine unrichtige Argumentation bezüglich der Nichteignung der Fläche bei den Kaiserwiesen – ist wenig geeignet, den Eindruck eines seriösen Unternehmers zu hinterlassen“, bedauert Ute Riebold.
„Dieser nunmehr zweite ‘Antrag auf Zulassung einer Abweichung von den Darstellungen des Regionalplanes Nordhessen 2009 und des Landesentwicklungsplanes Hessen 2000‘ scheint uns wenig erfolgversprechend. Das Entscheidungsgremium – der Zentralausschuss der Regionalversammlung Nord – wird wohl in seine Abwä-gung einfließen lassen, dass das Areal an der Autobahn eben nicht alternativlos ist, da die an der Kaiserwiese gelegene Fläche lediglich aus finanziellen Erwägungen ausgeschieden ist. Die Regionalversammlung läuft andernfalls wohl Gefahr, Ansiedlungsbegehren auf der grünen Wiese ‚Tür und Tor‘ zu öffnen“, kommentiert Karin Masche abschließend.