Renten – immer öfter nicht ausreichend

Ausstellung zur Armut im Alter zeigt Ursachen und Folgen politischer Entscheidungen

Fulda
Die verschiedenen Ursachen von Altersarmut und die fatalen Folgen für die davon betroffenen Menschen sind eindrücklich in der derzeit in Fulda gezeigten Wanderausstellung des DGB „Altersarmut stoppen – Rente sichern“ dargestellt: 

Wanderausstellung “Altersarmut stoppen – Rente sichern”


„Wer Interesse an diesem Thema hat, kann sich noch bis zum 16. Februar 2018 diese Dokumentation in Fulda anschauen. Altersarmut wird hier anhand von Einzelschicksalen dargestellt. Auch die Ursachen werden beleuchtet. Aufgezeigt wird zudem, welche politischen Entscheidungen diese Auswirkungen verursachen“, informiert die Stadtfraktion Die Linke.Offene Liste / Menschen für Fulda.

Die demographische Entwicklung und das wachsende Problem der Altersarmut werden in Deutschland seit vielen Jahren untersucht. Dass Altersarmut auch ein Problem in Stadt und Landkreis Fulda ist, sei spätestens seit der vom ‚Zentrum Gesellschaft und Nachhaltigkeit der Hochschule Fulda‘ erstellten Studie ‚Entwicklung von Altersarmut in den Landkreisen Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Vogelsberg und Main-Kinzig-Kreis – Studie in Zusammenarbeit mit dem Osthessischen Bündnis gegen Altersarmut‘ offenbar.
https://www.hs-fulda.de/fileadmin/user_upload/CeSSt/Graue_Literatur/Entwicklung_von_Altersarmut_
in_den_Landkreisen_Fulda_Hersfeld-Rotenburg_Vogelsberg_Main-Kinzig_final.pdf
„Deutlich wird hieraus, dass die relativ hohe Beschäftigungsquote im Landkreis Fulda aus verschiedenen Gründen nicht dazu führt, die Problematik Altersarmut im bundesdeutschen Vergleich nicht geringer ausfallen zu lassen:
• Der Anteil der sogenannten a-typischer Beschäftigung (Leiharbeit, Zeitarbeit, geringfügig Beschäftigte …) ist im Landkreis Fulda in den letzten Jahren kontinuierlich auf 41,1 % gestiegen und liegt damit ganze 2 % über dem Bundesdurchschnitt.
• Der Anteil der ausschließlich geringfügig Beschäftigten liegt der Landkreis 2 Prozentpunkte über dem hessischen Landesdurchschnitt. Aktuelle Daten der Beschäftigungsstatistik belegt die Steigerung von mehr als 18 % in denen letzten Jahren.
• 67,6 % aller beschäftigten Frauen im Landkreis Fulda sind ausschließlich geringfügig beschäftigt.
• Zum Niedriglohnsektor gehören deutschlandweit 20% der Beschäftigten, hessenweit 17% und im Landkreis Fulda 24%
– ein Spitzenwert im negativen Sinne“, erläutert Sozialausschussvertreterin Dajana Andre anhand einiger Werte, „die die fatalen Konsequenzen für die betroffenen Menschen allerdings nur erahnen lassen.“ Es werde deutlich, „dass diese Problematik an unserem schönen Landkreis leider nicht vorübergeht und auch an unseren städtischen Gremien nicht vorübergehen darf.“

Als ersten Schritt schlägt Frau Andre vor, dies Thema im Sozialausschuss anzugehen: „Im Sozialausschuss soll berichtet werden, welche Bedeutung die demographische Entwicklung und das wachsende Problem ‚Armut im Alter‘ auch in unserer Stadt hat und haben wird und welche Auswirkungen auf die verschiedenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereiche (staatliche Transferleistungen, Wohnungsbau, Senioren- und Pflegeeinrichtungen, städtische Einnahmen …) daraus resultieren werden. Zudem sollen die Ursachen von Altersarmut beleuchtet werden. Ziel soll sein, einen Prozess in Gang zu setzen, die Ursachen von Altersarmut zu mindern und rechtzeitig die Erfordernisse der demographischen Entwicklung in der Entwicklung unserer Stadt zu berücksichtigen.“

Ein entsprechender Antrag werde vorbereitet und zur kommenden Stadtverordnetenversammlung offiziell eingereicht. „Beraten wird dieser dann in einer der kommenden Sozialausschusssitzungen.“

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