… RhönEnergie muss hohe Verluste ausbaden
Fulda
Die verfehlte Geschäftspolitik der damaligen ÜWAG kommt die RhönEnergie teuer zu stehen. Besonders verlustreich macht sich die Investition in das Kohlekraftwerk Lünen bemerkbar, an dem das Überlandwerk im Jahr 2006 einen 8,45 Prozent-Anteil erwarb. Dieser umstrittene Kauf rächt sich nun bitter: Für die Jahre 2018 bis 2020 erwartet die RE-Geschäftsführung einen drohenden Verlust von insgesamt 27,5 Millionen Euro. Damit hat es sich nicht einmal. Der den Verlusten zugrunde liegende Stromliefervertrag läuft noch bis Mitte 2035. „In unverantwortlicher Weise wurden hier Verpflichtungen eingegangen, für die letztlich die osthessischen Bürger aufkommen müssen“, kritisiert Karin Masche, Fraktionsvorsitzende ‚Die Linke.Offene Liste / Menschen für Fulda‘. Schließlich sei das Unternehmen in öffentlicher Hand. Die Anteile halten Stadt und Landkreis Fulda sowie die Thüga, die ihrerseits ca. 100 Stadtwerken gehöre.
Bereits 2014 habe die damalige Fraktion kritisiert: „Statt sinnvollerweise Millionenbeträge in die Energiewende und den dezentralen Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren und somit eine Energieversorgung für die Zukunft aufzubauen, haben die Verantwortlichen die Investitionen in Großkraftwerke auf fossiler Basis gelenkt und vorrangig Projekte außerhalb Osthessens forciert.“
„Nun wurde mit den RhönEnergie-Immobilien in der Fuldaer Innenstadt das Tafelsilber verkauft um kurzfristig Kasse zu machen und finanziellen Spielraum zu schaffen für die nötige 27,5 Millionen Euro-Rücklage im Kohlekraftwerksfiasko. Das Problem wird durch die regelmäßigen Mietzahlungen im Löhertor nur in die Zukunft verschoben. Die eine Fehlentscheidung der Kohlekraftwerksinvestition wurde nun durch eine weitere ausgebügelt. Glatt wird das nicht lange gehen“, fasst Karin Masche die Kritik abschließend zusammen.